Im Zeitalter der Digitalisierung werden Texte oft zunächst in erster Linie im Sinne ihrer Kompatibilität mit den Gesetzen der Suchmaschinen verfasst: Sind die richtigen Keywords und davon genügend vorhanden, um den SEO-Anforderungen zu entsprechen? Stimmt die Anzahl der Wörter, um online wahrgenommen zu werden? Ist der Text informativ genug und steigert er den Traffic auf meiner Website und auf den gängigen Social Media Channels?
All diese Aspekte sind extrem wichtig – gar keine Frage. Auch der inhaltliche Wert eines Textes darf nicht unterschätzt werden: Ist er nicht informativ und spannend, liefert er dem User nicht die Antworten auf seine Fragen und ist er wenig unterhaltsam geschrieben, dann ist man den Leser genauso schnell wieder los, wie er auf die Website und andere Kanäle gefunden hat.
Was allerdings häufig zu kurz kommt, ist der Schreibstil und die Beachtung von Rechtschreibung und Interpunktion. An diesem Punkt kommt das Lektorat ins Spiel.
Korrekturlesen – das A und O vor Veröffentlichung
Jeder noch so spannende und gehaltvolle Text schreckt die Leser ab, wenn Grammatik- und Rechtschreibfehler das Erfassen des Inhalts erschweren. Und nicht nur das: Ein nachlässiger Umgang mit Interpunktion und Orthografie suggeriert dem User sofort auch eine mindere Qualität des angebotenen Produkts. Gleichzeitig wird sich die Frage nach dem Niveau des Anbieters stellen, wenn er mit einem fehlerhaften Auftritt negativ auffällt und so in der Wahrnehmung des Nutzers haften bleibt.
Daher ist nicht nur beim gedruckten Wort, sondern auch und gerade im Online-Marketing ein gutes Lektorat unerlässlich. Nicht nur auf die korrekte Schreibweise und Zeichensetzung sollte geachtet werden. Stil und Syntax (Satzbau) sind ebenso wichtige Elemente beim Erstellen eines Textes.
Der Unterschied zwischen Korrekturlesen, Lektorieren und Redigieren
Im Allgemeinen werden Korrektur, Bearbeitung und Überarbeitung eines Textes unter dem Begriff „Lektorat“ zusammengefasst, da meist sowohl das Korrigieren und Lektorieren als auch das Redigieren von ein und derselben Person vorgenommen wird. Zwar gibt es Korrektoren, die ausschließlich auf Orthografie und Interpunktion lesen und prüfen. Hierbei handelt sich um eine rein formale Sichtung. Diese ist zum Beispiel bei der Buchherstellung und anderen umfangreichen Druckerzeugnissen unverzichtbar. Im Online-Bereich bietet es sich aber an, das Kontrollieren der wesentlich kürzeren Beiträge vor Veröffentlichung in eine Hand zu geben.
Zur Arbeit des „Lektorats im weitesten Sinne“ gehören also verschiedene Aufgaben. Neben dem oben beschriebenen Korrekturlesen beinhaltet sie das Lektorieren und, wenn nötig, auch das Redigieren.
Beim Lektorieren wird der Text auf seine stilistische Qualität hin überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Hierbei werden unter anderem Satzbau, die richtige Verwendung von Fachbegriffen, die Wortwahl, Formulierungen, unterschiedliche Schreibweisen ein und desselben Wortes und mögliche Wiederholungen überprüft.
Dabei wird natürlich auf die Zielgruppe des Textes geachtet und die gängige Terminologie des jeweiligen Auftraggebers berücksichtigt: Wie schreibt er üblicherweise Begriffe: Euro oder € / „usw.“ oder „und so weiter“ / „zum Beispiel“ oder „z. B.“?
Das Redigieren ist gewissermaßen ein Ganzes aus Form, Inhalt und Stil. Die Redaktion optimiert den Text während einer Rundum-Kontrolle und achtet zusätzlich auch auf das Layout eines Beitrags: Sind Trennungen richtig gesetzt, stimmen Zeilen- und Wortabstände, sitzt die Abbildung an der richtigen Stelle? Alles dies geschieht selbstverständlich einvernehmlich und nach Absprache mit dem Autor, es sei denn, von diesem wurde Lektorat und Redaktion freie Hand gelassen.
Lohnt sich der ganze Aufwand?
Auf jeden Fall! Die Qualität eines Artikels im Online-Marketing beeinflusst in hohem Maße das Kaufverhalten und die Reaktion des Users und der potenziellen Kunden.
Fehlerhafte Texte und Schachtelsätzen, bei denen man am Ende nicht mehr weiß, was man am Anfang gelesen hat, erhöhen die Absprungrate der Leser immens. Statt sich auf den Inhalt zu konzentrieren, legen sie ihr Augenmerk auf den mangelhaften Text. Die Folge sind weniger Leads und Kunden und damit weniger Umsatz. Die mindere Qualität eines Beitrags mindert auch das Ansehen eines Unternehmens. In den Köpfen bleibt ein negativer Eindruck durch einen unprofessionellen Auftritt nach außen. Das gilt es zu vermeiden.
Halten Sie also den Duden griffbereit oder noch besser: Lassen Sie Ihre Texte überprüfen und geben Sie im Zweifelsfall das Erstellen von Texten in die Hände von Profis. Jede gute Marketingagentur wird diese Leistung im Angebot haben.
Verfasst von: Ulrike Molitor
Cover: SCHELFWERK